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Freitag, 11.02.2022

20:15 bis 20:50 Uhr

ARD alpha

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Bildquelle: BR

alpha-retro: Ski-Cocktail alpha-retro: Skifahren (1956)

Von der Spur zur Piste

Nach einer kurzen Darstellung der Geschichte des Skilaufs entführt diese Dokumentation von Otto Guggenbichler aus dem Jahr 1956 mit herrlichen Landschaftsaufnahmen in die weiße Welt des Skilaufens, der damals gerade im Begriff war eine Massenbewegung zu werden. Es werden Abfahrtstechniken und Apres-Ski-Mode gezeigt und die Vor- und Nachteile des Liftbetriebs dargelegt, aber auch die Schönheit und Ruhe traditionellen Skifahrens wird dargestellt, wenn man aus eigener Kraft den Berg erklimmt.

Mitwirkende

 
Redaktion Martin Posselt
"Zwoa Brettl, a gführiger Schnä juchä…“ Das war der Ski-Schlager in den Fünfzigern schlechthin. Und genau so fängt auch dieses wunderschöne Feature über die Anfänge des Skifahrens als Massenbewegung an. Der Autor Otto Guggenbichler ist in Garmisch und fährt Lift, sein Kommentar dazu lautet, dass der Lift zwar viele Menschen auf den Berg bringt, aber dafür halt nur an dieser Stelle, während andere Gegenden von den Massen verschont bleiben. Wie groß das Ganze aber eines Tages werden wird, davon konnte er natürlich noch nichts wissen. Und es war ja gerade einmal 65 Jahre her, dass in Bayern gemäß königlichem Erlass das Skifahren noch verboten war. In ganz Deutschland gab es 1905 nur 1200 Skiläufer, Mitte der Fünfzigerjahre, als dieser Film entstand, waren es schon fast fünf Millionen. Bevor der Zuschauer jedoch Kinder beim Skilaufen an den Hängen der Oktoberfestwiese(!) in München zu sehen bekommt, erzählt Guggenbichler in raschen Schritten die Geschichte des Skilaufs seit Urzeiten. Die ersten Skifahrer in Deutschland gab es übrigens in Berlin und sie waren auch beliebtes Ziel des Spotts in Karikaturen. Zu einer Zeichnung mit einer Ski-springenden Frau gab es zur Jahrhundertwende den Text: „Der Graf daheim kein Essen kriegt, weil Gräfin durch die Lüfte fliegt.“ Dann aber geht es wirklich in die Berge, u.a. nach Bad Kohlgrub. Dort zeigt der Film eine Schulklasse mit Buben, die gerade Skiunterricht bekommen. „Obwohl das Thermometer während dieser Aufnahmen auf minus 27 Grad stand und sogar die Kamera einfror, hätte kein einziger ABC-Schütze die Skistöcke mit dem Griffel im warmen Schulzimmer vertauschen wollen“, ist der launige Kommentar des Autors dazu. Nach dem Kinderskikurs entführt der Film den Zuschauer hinauf auf die Zugspitze und zeigt moderne Abfahrtstechniken und die damals aktuelle Apres-Ski-Mode mit zwei weiblichen Mannequins. Gegen Ende wird noch die traditionelle Art des Skifahrens gezeigt: Felle unter die Ski montiert und aus eigener Kraft den Berg hinauf steigen, um nach stundenlangem Anstieg ein paar wunderschöne von Bergfrieden erfüllten Minuten lang talwärts zu sausen. Nach herlichen Aufnahmen mit schneebedeckten Berglandschaften wird der Zuschauer noch darüber aufgeklärt, dass so ein Skilift auch Menschen die Möglichkeit des Skifahrens erlaubt, die aus eigener Kraft nicht bergauf steigen können: Auch den Alten und Gebrechlichen und vor allem den sportbegeisterten Versehrten eröffnet der Skilift die weiße Welt des Winters. Heute, 60 Jahre später kennt man das ganz selbstverständlich z. B. von den Paralympics. In puncto Sicherheit beim Skifahren endet dieses Feature mit der Prognose, dass es durchaus möglich ist, dass das Skihaserl von morgen mit dem Sturzhelm auf dem Kopf die Piste abfahren muss.

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