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Freitag, 11.02.2022

21:50 bis 22:20 Uhr

ARD alpha

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Bildquelle: BR

alpha-retro: Ski-Cocktail alpha-retro: Der weiße Weg (1963)

Auf der Hohen Route von Chamonix nach Saas Fee

La haute route, der weiße Weg: Eine Skiwanderung auf der Hohen Route in den Walliser Alpen von Chamonix nach Saas Fee. Mitten im Sommer 1963 hat der Autor die Tourenski gepackt und sich auf den Weg gemacht: Von Chamonix aus geht es zwei Stunden mit den Skiern auf der Schulter zu Fuß nach nach oben, dann fängt das Tourengehen im Gletscher an, um nach einigen Tagen und vielen Aufstiegen und Abfahren in Saas Fee anzukommen.

Mitwirkende

 
Redaktion Martin Posselt
Von Chamonix nach Zermatt, und in der Verlängerung bis Saas Fee führt die „Haute Route“, der „Weiße Weg“ durch die Walliser Alpen, der „Königsweg aller Skiwanderungen“. Er verläuft entlang der höchsten und bekanntesten Gipfel sowie über die weitesten und längsten Gletscher der Alpen, darunter der Glacier d'Argentiere, das Matterhorn und die Signalkuppe im Monte-Rosa-Massiv.
Selbst im Sommer sind die hohen Gipfel des Montblanc und seiner Nachbarberge in Schnee gehüllt. Die meisten Touristen bewundern den Anblick in sicherer Entfernung aus der Stadt Chamonix; der Autor und seine Kollegen machen sich im Sommer 1963 mit Tourenskiern auf den Weg nach oben. Von Chamonix aus geht es zwei Stunden mit den Skiern auf der Schulter zu Fuß nach oben, dann fängt das Tourengehen im Gletscher an, um nach einigen Tagen und vielen Aufstiegen und Abfahren in Saas Fee anzukommen. Alle möglichen Schwierigkeiten hat das Team zu meistern: einen Aufstieg über die Eisflanke zum Plateau du Couloir, eine Firnabfahrt, den Aufstieg über den Otemma Gletscher zur Vignette-Hütte bei Nebel. Dafür gibt es als Belohnung Abendessen mit Speck und Tee, mitten im Sommer eine Abfahrt in weißem Pulverschnee, auf dem vor ihnen noch kein Skifahrer seine Spuren hinterlassen hat – und Aussichten, die sich dem Ottonormal-Touristen aus der Ferne nicht bieten. In Schwarzweiß ist der weiße Tiefschnee ein Blickfang, dahinter das schroffe Dunkelgrau der Berge – daran ergötzt sich die Kamera in vielen Einstellungen und setzt die einsamen Skifahrer vor der grandiosen Bergkulisse genussvoll in Szene. Heute wird der Weiße Weg als beliebte Touristenroute beworben – aber der Anblick solcher beeindruckenden Gletscherzungen wie im Jahr 1963 dürfte sich dem heutigen Wanderer wohl kaum mehr bieten, ebenso wenig wie die Kutschen, die auf den Straßen in Zermatt unterwegs sind.

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