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Mittwoch, 04.05.2022

22:15 bis 23:25 Uhr

ARD alpha

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Tschetschenische Geflüchtete auf einer Burgruine. | Bildquelle: BR/Lokokina Studios/WDR/Alexander Kvatashidze

Bildquelle: BR/Lokokina Studios/WDR/Alexander Kvatashidze

alpha-thema: Kriegsberichterstattung Wiedersehen in Tschetschenien

Als Student in Georgien verliebt sich Alexander Kvatashidze in eine französische Kriegsfotografin, die nach Tschetschenien möchte. Er begleitet sie und stößt dort auf Angst, Unsicherheit, verstümmelte Körper, tote Kinder, aber auch Idealisten, Veteranen und Abenteurer. Jahre später macht er sich auf die Suche nach diesen Menschen, um zu sehen, was aus ihnen geworden ist und warum sie in den Krieg gezogen sind. Ein Film über den Krieg und darüber, was er mit denen macht, die auf ihn blicken.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
1999, Georgien. Als junger Kunststudent verliebt sich Alexander Kvatashidze in eine Französin. Sie ist Kriegsfotografin, die auf die Gelegenheit wartet, nach Tschetschenien einzureisen. Er begleitete sie und sieht Angst, Unsicherheit, verstümmelte Körper, tote Kinder. Aber er trifft auch Idealisten, Veteranen und Abenteurer: Kriegsberichterstatter, die ihn inspirieren.

Jahre später macht sich Kvatashidze, nun Filmemacher, auf die Suche nach diesen Menschen. Er möchte wissen, was aus ihnen geworden ist, und auch verstehen, warum sie sich so bereitwillig in den Krieg begeben haben. Er möchte wissen, was der Krieg für sie verändert hat: Wussten sie von Anfang an, dass der Krieg ein Virus ist, der einen nie wieder loslässt? Wussten sie, dass der Preis so hoch sein würde? Jeder von ihnen hatte unterschiedliche Beweggründe. Manche hatten berufliche Ambitionen, andere verteidigten ihre Ideale, wieder andere wollten sich selbst etwas beweisen. Und manche hatten einfach nicht die Wahl, weil sie in dem Land geboren wurden, wo der Krieg stattfand.

Per Zufall wurde der Filmemacher in einen Krieg hineingezogen, der ihn nicht mehr loslassen sollte. Mit der wiederkehrenden Formulierung „der Krieg hat lange Arme“ beschreibt er dessen bittere Faszination. Konsequent aus der ersten Erzählperspektive berichtet, handelt „Wiedersehen in Tschetschenien“ nur vordergründig vom blutigen und verheerenden tschetschenischen Krieg. Es könnte sich aber auch um einen anderen Krieg handeln. Letztlich ist es ein sehr persönlicher und darum faszinierender Dokumentarfilm über den Krieg an sich und darüber, was er mit den Menschen macht, die auf ihn blicken.

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