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Samstag, 07.05.2022

19:00 bis 19:15 Uhr

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Bildquelle: BR/SWR/Ralph Ströhle

Schätze der Welt - Erbe der Menschheit

Casa Luis Barragán (Mexiko) - Mythos der Moderne

Die Casa Luis Barragán, 1948 bei Mexico City erbaut, repräsentiert die Synthese eines ganzen Architektenleben: Luis Barragán, 1902 in Guadalajara geboren, fasziniert vor allem durch Widersprüche: Weltoffen und introvertiert zugleich war er Asket und Dandy, Geschäftsmann und Künstler. Als Vertreter einer spanischen Retroarchitektur, änderte er seinen Stil nach einer Europareise radikal und verband die traditionellen Stilelemente seiner Heimat mit der Formensprache der europäischen Moderne.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Die Casa Luis Barragán, gebaut 1948, in einem Vorort von Mexico City, repräsentiert die Synthese eines ganzen Architektenleben. Luis Barragán - 1902 in Guadalajara geboren wird oft als "Vater der mexikanischen Moderne" bezeichnet und fasziniert vor allem durch seine scheinbaren Widersprüche. Weltoffen und introvertiert zugleich war er Asket und Dandy, Geschäftsmann und Künstler. Als langjähriger Vertreter einer spanischen Retroarchitektur, änderte er seinen Stil nach einer Europareise radikal. In wenigen Jahren gelang es ihm die traditionellen Stilelemente seiner Heimat mit der Formensprache der europäischen Moderne zu verbinden. Die "Casa Barragán" gilt heute mit ihrer genialen Raumaufteilung, der poesievollen Farbgestaltung, dem wilden Garten und einer surrealistisch anmutenden Terrasse als eine der bedeutensten Bauten der Architekturgeschichte. Der Einfluss Barragáns auf die nachfolgenden Architektengeneration ist dadurch auch international stetig gewachsen. Südamerikanische Kritiker sprechen exstatisch von einer mysthischer Mexikanität, und in Japan wird er wegen seiner minimalistischen Formensprache verehrt. Barragáns Arbeit steht ohne Zweifel für Ernsthaftigkeit und Tiefe - Raffinesse und Perfektion - und es ist ihm dazu noch gelungen die oft nüchterne Funktionalitat der europäischen Moderne um eine farbenfrohe und phantasievollere Variante zu bereichern. Dabei wurde er erst spät von der internationalen Architekturkritik entdeckt. Er hat nie etwas außerhalb seines Landes gebaut und die höchste Ehre - der Pritzker Preis - wurde ihm erst im hohen Alter von 78 Jahren zugesprochen.

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