BR-KLASSIK

Unzählige wehrhafte Burgen und romantische Schlösser gibt es in Franken. In der Region Coburg und in den Hassbergen soll es sogar die größte Dichte von ganz Europa geben. Einige können es durchaus mit König Ludwigs berühmten "Märchenschlössern" aufnehmen, aber man kennt sie kaum und die Touristen lassen sie meist links liegen. Grund genug für Annette Hopfenmüller, sich hier umzuschauen und den heutigen Schlossherren und Burgfrauen ihre Aufwartung zu machen. Dabei hat sie festgestellt, dass das Leben in ehrwürdigen Gemäuern oftmals mehr Last als Lust bedeutet, denn der Erhalt kostet viel Zeit und Geld. Und um den zu sichern, müssen die Schlossherren einfallsreich sein.
Nicht alle Herrschaften haben "blaues Blut": Da ist der Landwirt, dessen Urgroßvater der Herrschaft das Schloss abkaufte, der Metzgersohn, der mit acht Jahren eine Ruine erbte, das Paar, das sich in ein fürstbischöfliches Lustschloss verliebt und unter großen Opfern in einen modernen Ort des Genießens verwandelt hat. Freilich gibt es auch adlige Besitzer wie den Grafen, der ein Vorzeige-Projekt in Sachen "Schlossvermarktung" geschaffen hat, den Nachfahren eines echten Raubritters oder den Freiherrn, dessen Traumschloss ein Interieur wie im Harry Potter-Film zu bieten hat.
Ob von katholischen Kirchenfürsten erbaut oder von uraltem Reichsrittergeschlecht – die Schlösser und Burgen dieses Filmes haben alle ihre eigene Geschichte. Sie sind pompös, romantisch und atemberaubend schön. Für die Schlossherren und "Burgfräulein“, die darin wohnen und sie erhalten müssen, aber nicht nur die reine Lust, sondern oft genug auch eine Last.