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Sonntag, 04.09.2022

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Bildquelle: BR

Unter unserem Himmel

Arbeitsrösser - Die Noriker

Noriker sind sanfte und ruhige Pferde, aber auch kräftig und muskulös, was sie zu unermüdlichen Arbeitsrössern macht. Sie ziehen kraftvoll den Pflug, bleiben aber ebenso ruhig, wenn es um die hohe Kunst des Peitschenschnalzens geht.

Mitwirkende

 
Redaktion Yvonne Belohlavek
In Rauris im Salzburger Land verbringen 15 Noriker-Hengste den Sommer gemeinsam auf der Grieswiesalm. Damit die Rangordnung unter den Zuchthengsten vorher geklärt ist, werden sie vor dem Auftrieb im Juni alle zusammen in einen Pferch gesperrt. Auf ein Zeichen des Pferdehirten Andreas Koidl nehmen die Hengsthalter den Tieren das Halfter ab und verschwinden eiligst aus dem Gatter. Die bis zu einer Tonne schweren Hengste gehen nun wie besessen aufeinander los. Das Spektakel dauert eine knappe Stunde. Dann haben die Hengste unter sich ausgemacht, wer ihr Anführer ist. Diesmal ist es der Glanzrappe Mogul, er wird einen Sommer lang der Herde unangefochten vorangehen.
Trotz solcher Temperamentsausbrüche ist der Noriker ein sanftes und ruhiges Pferd – und ein unermüdlicher Arbeiter. Die Noriker ziehen den Pflug, im Holz sind sie unschlagbar, vor der Kutsche und dem Bierwagen sind sie ganz in ihrem Element. Auch beim Mähen von Wiesen haben diese Gebirgskaltblutpferde viele Vorzüge. Im Juli kommt Werner Lanner mit seinem Hengst Joggi auf die Arche-Alm am Seewaldsee zu Thomas Strubreiter. Dann wird der Joggi vor die Mähmaschine des befreundeten Bauern gespannt, was die geschützten und artenreichen Wiesen schont.
Werner Lanner ist auch der Obmann des Schnalzervereins. Und da im Tennengau die Schnalzer ihre fünf Meter langen Peitschen hoch zu Ross schwingen – ist das Ross, über dem die Peitsche zischt und knallt, immer ein Noriker. Auch bei der feierlichen Glockenweihe in Taxenbach kamen sie zum Einsatz.

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