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Dienstag, 01.11.2022

18:45 bis 19:30 Uhr

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Ein Haus der Hoffnung | Bildquelle: Toni Altmann

Bildquelle: Toni Altmann

Traumhäuser | Architektur-Doku

Ein Haus der Hoffnung (S05/E10)

Unsere Gesellschaft ändert sich und mit ihr die Anforderungen an unsere Wohnhäuser. Ob Wohnen im Alter, generationenübergreifendes Wohnen, Barrierefreiheit oder Energieeffizienz. Ob Wohnen mit Holz, Beton, Stahl oder Glas, auf dem Land oder in der Stadt, allein oder mit anderen – die „Traumhäuser“ zeigen aktuelle Beispiele zeitgemäßen Wohnens.

Mitwirkende

 
Redaktion Sabine Reeh
Am Anfang war eine utopische Hoffnung. Aus der ein reichlich unrealistischer Plan entstand. Ein langer Kampf gegen gewaltige Widerstände schloss sich an. Und dann geschah ein Wunder: einer kleinen Gruppe von MS-Kranken gelingt es nach vierjährigem Ringen, einen alten Bauernhof in eine neue Heimat zu verwandeln. Entstanden ist: ein "Haus der Hoffnung“.

Es ist im Sommer 2009 - in einer Reha-Klinik - als Sonja Leukel, Petra Meyringer, Anton Altmann und Ulrike Berg den Entschluss fassen, eine Wohngemeinschaft zu gründen. Alle vier sind schwer an Multipler Sklerose erkrankt, haben deshalb ihren Beruf aufgeben müssen, ihre Beziehungen sind zerbrochen, sie fühlen sich allein gelassen und von niemandem mehr gebraucht. Doch eines verbindet sie ganz eng: sie wollen auf keinen Fall aufgeben. Und so machen sie sich auf die Suche nach einem Haus, in das sie zusammen mit zehn anderen MS-Kranken einziehen wollen. Eine neue Lebensgemeinschaft wollen sie dort gründen, in der jeder für den anderen da sein soll.

In Heldering, einem kleinen Dorf, 60 Kilometer von München entfernt, finden sie einen Bauernhof für ihren Plan. Zwei Jahre dauert es, bis sie den Hof mithilfe der Stiftung Trias kaufen können. Doch für den Umbau fehlt es ihnen immer noch an Geld. Nach und nach gelingt es, Spenden zu sammeln, zugleich unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ihr Projekt. So können sie im Sommer 2013 damit beginnen, das Haus ihren Bedürfnissen entsprechend umzugestalten. Wieder gibt es ein großes Problem: der ursprünglich engagierte Architekt springt ab, mit Axel Meyer gelingt es, einen neuen Baumeister zu engagieren. Der muss in kurzer Zeit neue Pläne entwerfen, Genehmigungen beantragen und Firmen für den Umbau engagieren.

Im Dezember 2013 – kurz vor Weihnachten – ist es dann endlich soweit: der „Lebenstraum“ wie sich die zehn neuen Bewohner inzwischen nennen, kann in den Bauernhof einziehen. Doch kann das Zusammenleben von zehn Menschen gelingen, die alle viele Jahre lang allein gelebt haben und jetzt gemeinsam in einem Haus wohnen?

Der Film von Peter Giesecke erzählt die spannende Geschichte, wie aus einer hoffnungslosen Idee Realität wurde und beobachtet den aufregenden Alltag in diesem „Lebenstraum“.

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