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Sonntag, 11.12.2022

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Bildquelle: BR

Unter unserem Himmel

Zelten, Zimt und Mandelkern - Advent in Südtirol

Ende November, Anfang Dezember, wenn der erste Schnee die Bergspitzen des Rosengartens bedeckt und sich die Touristen eine Weile rarmachen, wird es ruhig auf den Höfen und in den Gaststuben Südtirols. Dann ist Zeit fürs Backen der Weihnachtsplätzchen – oder, wie sie in Südtirol heißen: Weihnachtskekse.

Mitwirkende

 
Redaktion Yvonne Belohlavek
Ganz versteckt liegt das Restaurant Onkel Taa in Bad Egart am Rande der Gemeinde Partschins. Wirtin Janett Platino hat die Gaststube für einige Tage geschlossen. Beim Backen will sie nicht gestört werden. Kürbiskernkipferl, Spitzbuben mit Marillenmarmelade, Mohnchristbäume oder Florentiner Schnitten, jeder Keks muss bei Janett perfekt sein. Und wehe, es wird vorab genascht … Sorgfältig verpackt sie all ihre Plätzchen, heuer sind es vierundzwanzig verschiedene Sorten, in bunte Blechdosen, die sie an Verwandte und Freunde verschenkt.
Anders geht es bei Mali Höller vom Baumannhof zu. Die Bergbäuerin in Signat am Fuße des Ritten backt nie mehr als fünf Sorten. Ihre Lieblingsrezepte sind einfach: wie etwa Südtiroler "Hausfreunde" oder Butterplätzchen. Sie backt oft mehrfach im Advent, denn ihre Kekse sind immer schnell aufgegessen. Mit dem Naschen bis zum Heiligabend zu warten, davon hält Mali Höller wenig. Schließlich schmecken Weihnachtskekse doch gerade vorher, zu Tee oder Glühwein gereicht, am besten.
Ein Gebäck mit Tradition ist der Südtiroler Zelten, ein weihnachtliches Früchtebrot. Die Zutaten variieren von Tal zu Tal. Verena Mittelberger hat das Rezept von ihrer Mutter. Anhand der Zusammensetzung ließ sich früher erkennen, wie wohlhabend eine Familie war. Wer reich war, konnte sich mehr Früchte leisten – und umso saftiger wurde der Zelten.

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