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Mittwoch, 18.01.2023

11:15 bis 12:05 Uhr

ARD alpha

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Acht Bauherren, drei Häuser, zwei Architekten. Ein idyllisches und doch zentrumsnahes Grundstück direkt am Fluss. Gemeinsam haben sich die jungen Singles und Paare aus Eggenfelden den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllt. | Bildquelle: BR/Severin Vogl

Bildquelle: BR/Severin Vogl

Traumhäuser wiederbesucht | Architektur-Doku

Ein Haus mit Einschnitten

Ein länglicher Riegel. Eine dunkle, fast vollständig geschlossene Holzfassade. Fünf Einschnitte. Das sind die Ingredienzien dieses gelungenen Traumhauses in Passau. Gebaut vor acht Jahren wurde es mit Misstrauen beäugt. Inzwischen hat es Nachahmer gefunden. Sind auch die Bauherren noch zufrieden?

Mitwirkende

 
Redaktion Sabine Reeh
Eigentlich hatte diese Familie aus Passau ihr Traumhaus schon gebaut. So dachten sie zumindest. Doch im Laufe der Jahre gab es immer mehr Aspekte, die ihnen nicht mehr gefielen. Die unökonomische und konventionelle Raumaufteilung, beispielweise. Besonders das große Treppenhaus erschien ihnen irgendwann als Verschwendung.

Sie beschlossen, es noch einmal aufs Neue mit dem Projekt „Traumhaus“ zu versuchen. Kompromisslos, nach ihren ureigenen Vorstellungen, basierend auf den Erfahrungen mit Traumhaus Nummer 1. Wichtig war ihnen nicht unbedingt mehr Platz zu haben, sondern eher, jeden einzelnen Quadratmeter sinnvoll zu nutzen. Das leidige Problem „Erschließung“, also Flure und Treppen, löste Architekt Stefan Hiendl durch die Beschränkung auf eine Wohnebene. Was nebenbei – auch daran muss man beizeiten denken – das Haus weitgehend barrierefrei und rollstuhlgerecht macht. Der moderne Bungalow hat weder Keller noch Dachboden. Dies ist auch Ausdruck des Lebensstils der dreiköpfigen Familie, denn statt Dinge zu lagern, wollen sie alles Überflüssige sofort entäußern, wenn sie es nicht mehr brauchen.

Nichts sollte die reduzierte Klarheit und Offenheit des neuen Traumhauses stören. Einem Haus, das sich durch Individualität und gestalterische Konsequenz deutlich vom baulichen Einerlei der Neubausiedlung absetzt. Durch verschiedene Einschnitte in den länglichen Baukörper entstanden nicht nur zahlreiche reizvolle Aus-, Ein- und Durchblicke, sondern auch geschützte Freisitze und Atrien.

Einige Nachbarn waren befremdet von so viel Ungewohntem. Das Flachdach. Die Eingeschossigkeit. Die längliche, reduzierte Form mit der dunklen, fast schwarzen und zur Straße hin weitgehend geschlossenen Fassade. Doch die Bauherren waren vollkommen überzeugt von ihrem Traumhaus.

Sind sie das acht Jahre später immer noch? Und die Nachbarn? Haben die sich an das Haus gewöhnt? Immerhin hat es inzwischen Nachahmer gegeben. Ein Paar aus Deggendorf sah das Haus im BR Fernsehen und nahm schnurstracks mit Architekt Stefan Hiendl Kontakt auf. Was ist daraus geworden? BR-Autor Frieder Käsmann ist all diesen Fragen nachgegangen.

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