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Montag, 10.07.2023

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Franz Herzog von Bayern. | Bildquelle: BR/Verwaltung des Herzogs von Bayern/Sigi Müller

Bildquelle: BR/Verwaltung des Herzogs von Bayern/Sigi Müller

ZUM 90. GEBURTSTAG VON HERZOG FRANZ VON BAYERN Wittelsbacher der Moderne

Herzog Franz von Bayern

Als Kunstsammler aus Leidenschaft hat sich Herzog Franz von Bayern sein Leben lang für die Kultur in Bayern eingesetzt.

Mitwirkende

 
Redaktion Henning Weber
Er ist ein König ohne Krone, und doch ist Herzog Franz von Bayern als Familienchef der Wittelsbacher äußerst beliebt und respektiert. Diskret und klug, gleichzeitig mit einer charmanten Nonchalance, lenkt er das Geschick der Familie und verbindet 800 Jahre Tradition mit der heutigen Zeit.

Die Filmemacherin Julia Benkert hat den Wittelsbacher eine Woche lang, kurz vor seinem 90. Geburtstag, begleitet. Sie zeigt einen heiteren, nahbaren Herzog, dessen Neugier auf das Leben und die Kunst ungebrochen ist. Noch ganz jung, in den 1950er-Jahren, nachdem er und seine Familie als bekennende Nazigegner die Inhaftierung in verschiedenen KZs überlebt hatten, begann für ihn der Aufbruch in eine neue Welt.

Es zog ihn nach New York, wo er die aufregende Welt der Kunst entdeckte. Die Experimentierfreude und das freie Denken der Künstler dort faszinierten ihn. Diesen Geist wollte er auch nach München bringen. Bald gingen die Künstler beim ihm ein und aus, und er begann zu sammeln: Baselitz, Blinky Palermo, Penk. Er mag das ruppige, unkonventionelle. Auch privat. Das offene Geheimnis, die Beziehung zu seinem langjährigen Lebensgefährten Thomas Greinwald, lüftete er selbstbewusst, gleichzeitig diskret über den Weg der Kunst mit einem Doppelporträt von Erwin Olaf.

Von Anbeginn seiner Sammelleidenschaft wollte er die Bilder der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, was fehlte, war ein geeignetes Museum. Das Engagement des Herzogs war treibende Kraft bei der Gründung der 2002 eröffneten Pinakothek der Moderne, in direkter Nachbarschaft zur Alten und Neuen Pinakothek. Damit enststand eines der größten Kunstareale Europas, und Herzog Franz gelang es, auch ohne Krone, Bayern ganz im Sinne der Wittelsbacher zu prägen, es weltoffener und kunstsinniger zu machen.

Weitere Gesprächspartner im Film sind sein Lebensgefährte Thomas Greinwald, der künftige Familienchef der Wittelsbacher Prinz Ludwig von Bayern, seine Nichte Alice Auersperg, der Sammlungsleiter Gegenwartskunst Pinakothek der Moderne Bernhart Schwenk sowie der Künstler Philip Gröning.

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