BR-KLASSIK

Beim "Kissinger Sommer" 2022 gastierte die Tschechische Philharmonie unter der Leitung des jungen Dirigenten Petr Popelka aus Prag mit Highlights von Bedrich Smetana und von Antonín Dvorák – also von den beiden größten tschechischen Nationalklassikern der Spätromantik. Tönendes Nationalmonument, klingendes Nationalepos, musikalische Apotheose der tschechischen Nation – so werden die sechs Symphonischen Dichtungen auch genannt, die Smetana unter dem Titel „Mein Vaterland“ (tschechisch: Ma Vlast) zusammenfasste, und die in einzigartiger Weise Mythos, Geschichte und Landschaft Böhmens verherrlichen. "Aus Böhmens Hain und Flur“, die vierte dieser Symphonischen Dichtungen, malt in opulenter Orchestrierung ein "Tonbild“ von den Landschaften jenseits der Moldau-Ufer. Zum krönenden Abschluss des Festival-Konzerts dann die große Einzelgängerin unter den späten Symphonien Dvoráks – die mächtige, Brahms-nahe "Siebte", die mit Anklängen an die berühmten Slawischen Tänze des Komponisten freilich auch unverkennbar ihre tschechische Identität zu erkennen gibt.