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Dienstag, 17.10.2023

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BR Fernsehen

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Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt unter der Leitung von Mariss Jansons im hochbarocken Raum der Basilika des Zisterzienserklosters in Waldsassen (Probenbild). | Bildquelle: BR/Peter Meisel

Bildquelle: BR/Peter Meisel

BR-KLASSIK: Jansons dirigiert Strauss mit Daniil Trifonov

"Burleske" und "Till Eulenspiegels lustige Streiche"

Der gefeierte Pianist Daniil Trifonov war zu Gast beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Unter der Leitung von Mariss Jansons spielte er die "Burleske" von Richard Strauss. Mit "Till Eulenspiegel" präsentierte das BR-Symphonieorchester 2017 eines der bis heute populärsten Werke des Komponisten.

Mitwirkende

 
Dirigent Mariss Jansons
Redaktion Beate Sampson
Daniil Trifonov legte seit der Spielzeit 2010, als er Preise bei gleich drei der renommiertesten Klavierwettbewerbe der Welt gewann, einen kometenhaften Aufstieg hin. Das Publikum stürmt seine Konzerte, die Fachwelt feiert ihn hymnisch.
Zu Gast beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielte Trifonov die "Burleske" von Richard Strauss. Der legendäre Dirigent und Pianist Hans von Bülow, Strauss' Chef und Mentor bei der berühmten Meininger Hofkapelle, kapitulierte vor den technischen Anforderungen des Stücks: "Jeder Takt eine andere Handstellung, glauben Sie, ich setze mich 4 Wochen hin, um so ein widerhaariges Stück zu studieren?" Schließlich brachte Eugen d'Albert die "Burleske" zur Uraufführung. Die "Burleske" sollte einen Ausgangspunkt für Richard Strauss' weitere stilistische Entwicklung markieren: Der Walzer fand im Rosenkavalier seine Vollendung, der Schalk und der Witz in der Tondichtung "Till Eulenspiegels lustige Streiche".
Hier gelang Strauss die Emanzipation von seinem großen Epigonen Richard Wagner. Er fand als Komponist ganz zu sich selbst. Dabei war er aber, und das ist das Entscheidende, kompositorisch mit Wagner auf Augenhöhe. Die plastische Musik des "Till" lädt förmlich dazu ein, sich in die bunte, aufregende Welt des Schelms hineinzuträumen. Strauss fand sich wieder in seinem Helden Till Eulenspiegel und freute sich noch 50 Jahre nach der Uraufführung an seinem "braven Till". Er schrieb sogar die Partitur für seine Nachkommen nochmals eigenhändig ins Reine.

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