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Montag, 08.01.2024

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Sonnenaufgang im Wettersteingebirge über dem Königshaus am Schachen.  | Bildquelle: picture-alliance/ dpa | Stefan Puchner

Bildquelle: picture-alliance/ dpa | Stefan Puchner

Bayern erleben

Die Berghütten des Märchenkönigs

Mehr als seine weltberühmten Traumschlösser liebte König Ludwig II. die Schönheit der Berge. Nicht alle seiner einfachen, abgelegenen Berghütten sind bis heute erhalten. Die atemberaubenden Alpenpanoramen jedoch sind noch immer direkt erlebbar.

Mitwirkende

 
Redaktion Sabine Reeh
Er ist ein Mythos, der bayerische Märchenkönig – weltberühmt als Erbauer faszinierender Traumschlösser. Inniglich verehrt von seinen Fans und dennoch ein ewiges Rätsel. Was kaum jemand weiß: Ludwig II. liebte seine prunkvollen Schlösser, doch noch viel mehr zog ihn die Schönheit der bayerischen Berge in ihren Bann. Vom Ammergebirge über das Werdenfelser Land bis hin zu den Allgäuer Alpen: Er unterhielt eine Reihe von abgelegenen und bewusst schlichten Bergrefugien. Der Hofstaat, der ihn begleiten durfte, war meist auf ein Minimum reduziert.
Auf ausgedehnten Streifzügen – zu Pferd, im Bergwagen oder zu Fuß, tagsüber oder auch nachts, suchte er in der Einsamkeit der hochalpinen Gebirgswelt Zuflucht vom Regierungsalltag. Hier fand Ludwig II. Kraft und Inspiration. Von hier aus schrieb er schmachtende Briefe an sein Idol Richard Wagner.
Die Bergliebe des Märchenkönigs war ein Erbe seiner Eltern, König Max II. und Königin Marie von Bayern. Schon zu Ludwigs Kindertagen hielt sich die Familie oft in Hohenschwangau auf und unternahm von dort aus lange und oft anspruchsvolle Bergtouren. Später hat Ludwig II. diese innige Beziehung zur Natur und das Gefühl der Entrückung, das die hochalpine Einsamkeit bot, für sich weiter kultiviert.
Bei aller Bescheidenheit erhielten seine zwölf Bergresidenzen im Laufe der Jahre eine eigene Infrastruktur: An spektakulären Aussichtspunkten ließ er Pavillons und Belvederes errichten. Unten im Tal gab es eigene Verbindungsstationen nach München, um die Regierungsgeschäfte reibungslos aufrechterhalten zu können. Zudem entwickelte der König bald einen festen Jahresplan, gemäß dem er seine Rückzugsorte nacheinander aufsuchte.
Nicht alle königlichen Hütten sind bis heute erhalten, viele Standorte nach wie vor einer breiten Öffentlichkeit unbekannt. Die atemberaubenden Panoramen und der genius loci jedoch sind noch immer direkt erlebbar. Die Erhabenheit der Bayerischen Alpen, so wie sie der Märchenkönig einst selbst erfahren hat, wird im Film erlebbar.

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