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Mittwoch, 13.03.2024

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Reina Becker mobilisiert gegen das Ehegattensplitting. | Bildquelle: WDR/BR

Bildquelle: WDR/BR

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Steuerparadies Ehe · Ist das Ehegattensplitting noch gerecht?

Viele wissen nicht einmal, was Ehegattensplitting überhaupt ist, wer es anwenden kann und wer nicht. Und noch weniger Menschen wissen, dass es dieses Steuergesetz schon seit 1958 gibt und seitdem unverändert auf die finanziellen Möglichkeiten von Familien und vor allen Dingen Frauen einwirkt.

Mitwirkende

 
Redaktion Astrid Harms-Limmer
Katrin Reese ärgert sich über ihren Steuerbescheid. Auf dem steht, dass sie als alleinerziehende Mutter viel mehr Steuern zahlen muss, als wenn sie verheiratet wäre.
Johannes Henrich ist verheiratet, hat ein Kind und findet, obwohl er davon profitiert, das Ehegattensplitting auch ungerecht.
Das Splittingverfahren ermöglicht es verheirateten Paaren, sich steuerlich gemeinsam veranlagen zu lassen und so die Steuerprogression zu umgehen, ganz gleich, ob dieses Paar Kinder hat oder nicht. Dabei ging es den Vätern des Grundgesetzes eigentlich gerade um den Schutz der Kinder! Doch heute wird ein Drittel aller Kinder außerhalb ehelicher Gemeinschaften geboren.
Reina Becker kämpft seit Jahren für die Abschaffung des Splittings. Sie ist Steuerberaterin und hilft Frauen wie Katrin Reese, ihre Steuerbescheide anzufechten. Besonders ärgert sie, dass der Splittingvorteil überwiegend bei Gutverdienern, meistens Männern, ankommt – und Frauen, die sich um die Kinder kümmern, leer ausgehen. Sie will in ihrem Kampf für eine gerechtere Besteuerung sogar bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.
Die BR-Story zeigt, was es heißt, wenn ein Steuergesetz aus dem Geist der 1950er-Jahre auf die Lebenswirklichkeit heutiger Familien trifft. Und geht der Frage nach: Warum schafft es die Politik nicht, die Weichen anders zu stellen?

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