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Sonntag, 28.04.2024

21:45 bis 23:00 Uhr

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Leonidas Kavakos | Bildquelle: Jan-Olaf Wedin

Bildquelle: Jan-Olaf Wedin

BR-KLASSIK: Cristian Macelaru und Leonidas Kavakos

Werke von Dimitri Schostakowitsch und Igor Strawinsky

Leonidas Kavakos, in der Saison 2018/19 „Artist in Residence“ beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, spielte im November 2018 das Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 von Dmitri Schostakowitsch. Die musikalische Leitung in der Philharmonie im Münchner Gasteig hatte Cristian Macelaru. Komponiert in den Jahren 1947/48, spiegelt das Konzert die beklemmende, ambivalente politische Atmosphäre, in der Schostakowitsch arbeiten musste.

Mitwirkende

 
Dirigent Cristian Macelaru
Redaktion Meret Forster
Bei Dmitri Schostakowitsch werden immer die politischen Umstände, unter denen er ein Werk geschrieben hat, hörbar. Natürlich kann sich kein Komponist dem entziehen, jeder ist als Mensch und Künstler betroffen vom politischen Umfeld seiner Zeit, aber bei Schostakowitschs wurde das Werk geradezu zum Spiegel der sowjetischen Ära. Einerseits wusste die sowjetische Führung um die Bedeutung Schostakowitschs, gerade auch außerhalb Russlands, und versuchte immer wieder, ihn auch als Aushängeschild zu benutzen. Andererseits wusste sie aber auch um die politischen Bezüge in seinen Werken, zensierte sie immer wieder, drangsalierte Schostakowitsch. Diese Ambivalenz wird spürbar bei seinem ersten Violinkonzert. Geschrieben wurde es in den Jahren 1947/48, also einer Zeit in der Schostakowitsch mehrfach den renommierten Stalinpreis sowie den Leninpreis bekommen hatte und sogar zum Volkskünstler der Sowjetrepublik ernannt worden war. Zeitgleich wurde ein Beschluss gegen „Formalismus und Volksfremdheit in der Musik“ erlassen, der auch auf Schostakowitsch abzielte. Er verlor daraufhin seine Lehrämter an den Konservatorien in Moskau und Leningrad, also zentrale Einnahmequellen. In dieser heiklen Situation blieb das Violinkonzert erstmal in der Schublade und wurde erst 1955, also nach Stalins Tod, während des sogenannten „Tauwetters“, mit großem Erfolg uraufgeführt, und zwar vom legendären Geiger David Oistrach. Für den Solisten und auch das Orchester stellt das Konzert eine große Herausforderung dar, nicht nur wegen der außerordentlichen technischen Ansprüche, sondern auch, weil über weite Strecken des monumentalen Werks eine beklemmende, fatalistische Stimmung transportiert werden muss, die in teils befreiende, teils verzweifelte Ausbrüche mündet. Leonidas Kavakos, in der Saison 2018/19 „Artist in Residence“ beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, spielte im November 2018 das erschütternde Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 von Dmitri Schostakowitsch. Die musikalische Leitung in der Philharmonie im Münchner Gasteig hatte Cristian Macelaru.

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