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Montag, 12.08.2024

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Bildquelle: BR / Tangram Film International

Unter unserem Himmel

7 Gipfel Bayerns

Die Dammersfeldkuppe in der Rhön und der Schneeberg im Fichtelgebirge sind die höchsten Gipfel der Regierungsbezirke Unter- und Oberfrankens. Nicht nur der vulkanische Ursprung verbindet sie, sondern auch ihre Geschichte als Militärberge.

Mitwirkende

 
Redaktion Yvonne Belohlavek
Den Schneeberg in Oberfranken und die Dammersfeldkuppe in Unterfranken trennen 143 Kilometer Luftlinie. Trotzdem haben sie eine Reihe von überraschenden Gemeinsamkeiten: Die beiden Berge haben ihren Ursprung im Vulkanismus der Vorzeit. Beide Gipfel prägt eine Geschichte als Militärberg. Und an beiden Bergen ist die Natur in weiten Teilen sich selbst überlassen geblieben – mit beeindruckenden Folgen. Die Dammersfeldkuppe in der Rhön ist 928 Meter hoch und damit der höchste Berg Unterfrankens. In der Rhön dominiert die Gestalt der "Kuppe". Sanfte Hänge, kegelförmige Einzelberge und Hochplateaus haben sich vor Jahrmillionen aus den Erosionsruinen feuerspeiender Vulkane entwickelt. Davon zeugen heute gewaltige Basaltblockhalden, eine Urlandschaft mit eiszeitlicher Flora und Fauna. Und mittendrin die Dammersfeldkuppe. Von weit her reiste man früher zum Wandern und Skifahren an die Dammersfeldkuppe, dann übernahm das Militär den Berg. Die Dammersfeldkuppe ist noch immer militärisches Sperrgebiet. Hier hat sich für Tiere und Pflanzen ein Rückzugsraum entwickelt: ein einzigartiges und überraschendes Biotop. Gut hundert Kilometer weiter östlich liegt inmitten des hufeisenförmig angeordneten Fichtelgebirges der Schneeberg an der Grenze zwischen Bayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien. Er ist mit 1.051 Metern Oberfrankens höchster Gipfel. Wegen seiner geologischen Besonderheit bestimmte lange der Bergbau das Leben am Schneeberg, neben Granit wurden Eisen, Gold, Zinn und Silber, aber auch Bergkristall und sogar Uran abgebaut. Auf den Gipfel führte bis in die 1930er-Jahre ein Wegenetz, dann begann die Zeit als "verbotener Berg". Die US-Army baute am Gipfel eine Abhöranlage mit dem Zweck, den Ostblock auszuhorchen. Mit der Ankunft der Bundeswehr bekam der Gipfel seine unverwechselbare Landmarke: den wuchtigen Abhörturm. Heute ist der Schneeberg vor allem ein Berg der Ruhe für Mensch, Tier und Pflanzen. Den beiden entfernt verwandten Gipfeln nähert sich Filmautor Florian Huber über Menschen, die deren Einzigartigkeiten besonders gut kennen: An der Dammersfeldkuppe begleitet das Filmteam Amelie Nöth und Leonard Helfrich, zwei Ranger vom Naturpark Bayerische Rhön, zu den eiszeitlichen Basaltblockhalden, und den Kommandanten des Truppenübungsplatzes, Oberstleutnant Kai Schulze, mit dem nach mehr als 30 Jahren zum ersten Mal wieder ein Mensch auf dem Gipfel des höchsten Berges von Unterfranken steht. Am Schneeberg lernt Filmautor Florian Huber den Förster Stefan Oettle kennen, der sich anstelle der Fichtenmonokultur in seinem Traumrevier den naturnahen Bergmischwald zurückwünscht, und geht mit Olga Hirschmann tief hinein in die Unterwelt des Schneebergs, in seine Keller und vergessenen Stollen.

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