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Dienstag, 11.02.2025

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Bildquelle: Marco Borggreve

BR-KLASSIK: Leonidas Kavakos spielt Schostakowitsch

Konzert für Violine und Orchester Nr. 1

Leonidas Kavakos, in der Saison 2018/19 "Artist in Residence" beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, spielte im November 2018 das Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 von Dmitri Schostakowitsch. Die musikalische Leitung in der Philharmonie im Münchner Gasteig hatte Cristian Măcelaru. Komponiert in den Jahren 1947/48, spiegelt das Konzert die beklemmende, ambivalente politische Atmosphäre in der Zeit seiner Entstehung.

Mitwirkende

 
Dirigent Cristian Măcelaru
Redaktion Beate Sampson
Das Symphonieorchester des BR führte im November 2018 mit dem Solisten Leonidas Kavakos das Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 von Dmitri Schostakowitsch im Münchner Gasteig auf. In diesem Werk werden die politischen Umstände, unter denen Dmitri Schostakowitsch das Werk geschrieben hat, hörbar. Bei Schostakowitsch wurde das Werk geradezu zum Spiegel der sowjetischen Ära. Einerseits wusste die sowjetische Führung um die Bedeutung Schostakowitschs gerade auch außerhalb Russlands, sie versuchte immer wieder, ihn als Aushängeschild zu nutzen. Andererseits wusste sie um die politischen Bezüge in den Werken des Komponisten, den sie immer wieder zensierte und drangsalierte. Diese Ambivalenz wird auch bei Schostakowitschs 1. Violinkonzert spürbar. Komponiert wurde es in den Jahren 1947/48, zu der Zeit, in der Dmitri Schostakowitsch mehrfach der renommierte Stalinpreis sowie der Leninpreis verliehen wurde. Parallel dazu erließ man einen Beschluss gegen "Formalismus und Volksfremdheit in der Musik", der auch auf Schostakowitsch abzielte. In dieser heiklen Situation blieb das Violinkonzert vorerst in der Schublade und wurde erst 1955 während des sogenannten "Tauwetters" nach Stalins Tod mit großem Erfolg uraufgeführt. Die Solopartien spielte der legendäre Geiger David Oistrach. Für Leonidas Kavakos sowie für das Orchester ist das Konzert eine große Herausforderung, nicht allein wegen seiner ungemein hohen technischen Ansprüche, sondern auch, weil das Werk eine beklemmende, fatalistische Stimmung transportiert, die in teils befreiende, teils verzweifelte Ausbrüche mündet.

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