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Sonntag, 17.07.2016

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Nach Süden, zum Berg hin, öffnet sich das Haus durch große Glasflächen. | Bildquelle: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: Bild: BR/Sabine Reeh. Die Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

Bildquelle: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: Bild: BR/Sabine Reeh. Die Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

Traumhäuser wiederbesucht

Ein Haus am Berg

Am Ortsrand von Bad Kohlgrub findet ein junges Paar 2008 einen Bauplatz in absolut idealer Lage. Doch leider sind keine Abweichungen von der vorherrschenden ländlichen Bauweise erlaubt. Der mühsame Kampf für die Umsetzung der eigenen Vorstellungen vom idealen Haus beginnt. 2010 ziehen die Bauherren erschöpft, aber glücklich in ihr modernes Sichtbeton-Traumhaus ein. Beim Wiederbesuch vier Jahre später stellt sich heraus: die Geschichte ist ganz anders ausgegangen als alle erwartet hatten …

Mitwirkende

 
Redaktion Sabine Reeh
2008 findet das junge Bauherrenpaar Stefanie und Boris Alexy ein Grundstück in absolut idealer Lage: am Ortsrand des oberbayerischen Kurorts Bad Kohlgrub, direkt zu Füßen des Hörnle, in nächster Nähe zu den Wanderwegen und Pisten der Ammergauer Alpen und nur wenige Kilometer vom Staffelsee entfernt. Doch die Gemeinde erlaubt keine Abweichungen von der vorherrschenden ländlich-bäuerlichen Bauweise.


„Die Vorstellung mancher oberbayerischen Gemeinde, wie denn ein typisches Haus auszusehen hat, gipfelt nicht selten in kitschiger Jodelromantik“, berichten die Bauherren von ihrem langen Kampf für die Umsetzung der eigenen Vorstellungen vom idealen Haus „zwischen Mainstream und Extrawurst“. „Mainstream“ ist bei dem Haus vor allem die Form: Der Riegel mit Satteldach erfüllt in Volumen, Dachform und Firstrichtung ordnungsgemäß die Vorgaben des Bebauungsplans. Doch dann kommen die „Extrawürste“: Die massiven Mauern aus Beton sind nicht verputzt, der Baukörper wirkt dadurch roh und felsig. Im Kontrast dazu lässt Architekt Wolf Frey das Dach förmlich schweben. Zwischen Haus und Dach verlaufen Glasbänder, auch die Giebel sind vollständig verglast.

Viele Ortsansässige sind der Meinung, das Haus passe nicht in die Umgebung. Der Architekt widerspricht: Mit seiner monolithischen Form und dem rohen, steinernen Baumaterial passe das Haus hervorragend in die voralpine Umgebung. Zudem verkörpere es eine „Ästhetik des Praktischen“, die regionaltypischer sei als Geranienbalkone und Lüftlmalerei. Auch für den Innenbereich haben sich die jungen Bauherren einen zurückgenommenen, schnörkellosen Stil gewünscht, der dem herrlichen Ausblick auf satte Wiesen und das Hörnle eine adäquate Bühne bereitet: „einfach, modern, schlicht“.

2010 ziehen sie erschöpft, aber glücklich endlich in ihr Traumhaus ein. Dass die Geschichte ganz anders ausgegangen ist als alle erwartet hatten, erfährt Autor Andreas Ammer, als er vier Jahre später wieder nach Bad Kohlgrub fährt, um das „Haus am Berg“ zu besuchen.

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