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Mittwoch, 13.07.2016

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Galgenfrist für den Ökokiller - Die unendliche Glyphosat-Story

Obwohl die WHO Glyphosat für wahrscheinlich krebserregend hält, kommen deutsche Behörden zu dem Schluss, dass das Mittel unbedenklich sei. Dieser eklatante Widerspruch wirft Fragen auf.

Mitwirkende

 
Redaktion Astrid Harms-Limmer
Gerade hat das umstrittene Herbizid Glyphosat von der EU eine 18-monatige Galgenfrist bekommen. Der Wirkstoff, der in vielen Unkrautvernichtungsmitteln enthalten ist, entzweit Politik und Experten. Nur die Verbraucher sind sich einig, dass es weg soll. Obwohl die WHO Glyphosat für wahrscheinlich krebserregend hält, kommen deutsche Behörden zu dem Schluss, dass das Mittel unbedenklich sei.

Dieser eklatante Widerspruch wirft Fragen auf: Wurde richtig geprüft? Ist jemand in seiner Entscheidung beeinflusst worden? Oder könnte es sein, dass die deutschen Behörden es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, wenn es um Glyphosat geht?

Es ist das weltweit erfolgreichste Pflanzengift und wird auf 40 Prozent der deutschen Äcker eingesetzt. Denn es „befreit“ die Felder schnell und zuverlässig von allen Unkräutern und Gräsern. Glyphosathaltige Mittel sind billiger als jedes andere Herbizid.

Da die Landwirte nicht mehr pflügen müssen, soll es auch die Böden vor Erosion schützen. Dabei ginge es auch ohne chemische Keule und Gentechnik, meint Dr. Christoph Fischer vom „Rosenheimer Projekt“. Für den Pionier einer neuen Landwirtschaft ist modernste Forschung, kombiniert mit traditionellen Methoden, der Weg in die Zukunft. Wichtig seien dabei kleinteilige Individuallösungen für Landwirte, die ihren Hof umstellen wollen. Schon 1.300 Bauern haben sich seiner chemiefreien, pfluglosen und dennoch ertragreichen Landwirtschaft verschrieben.

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