Bildquelle: Sebastian Huber
Es ist eine besondere Konstellation, die man nur selten hört: Stimme und Schlagzeug. Wobei das Schlagzeug, das Simon Popp spielt, so viel mehr zu bieten als ein handelsübliches Drumset. Es ist ausgestattet mit vielen Klanginstrumenten aus der Perkussionsfamilie. Zudem reichert er sein Spiel auch mit live angesteuerten, elektronischen Sounds an. So geraten die vielfarbig oszillierenden Töne in Schwingung, und es entsteht ein unendlich wandlungsreiches Soundgewebe, beweglich wie ein feiner Stoff im Wind. Aus dieser Bewegung schälen sich repetitive Strukturen heraus, die zum Meditieren einladen. Und dann singt Enji, und enthebt die Zuhörenden nun vollständig in eine Art Unendlichkeitssphäre. Wenn man in der Jazzgeschichte über transzendierende Momente spricht, landet man zu Recht schnell bei John Coltrane. Hört man Enkhjargal Erkhembayar - kurz: Enji - erlebt man diese ebenso, wenn auch in einem ganz anderen stilistischen Umfeld. Was die mongolische Sängerin, die Absolventin des Jazzinstituts der Hochschule für Musik und Theater München ist, tut, ist mehr als Singen: man meint, zu Klang gewordene Naturereignisse zu hören und Beschwörungsformeln aus anderen Welten, wenn man mit ihr auf improvisatorische Entdeckungstouren geht. Zusammen mit Simon Popp, der mit seinen perkussions-basierten Ambient- und Post Dub Produktionen, und als Drummer von Bands wie „Hello Gravitiy“ und „Fazer“ überzeugt, beschert sie dem Publikum magische, permanent ineinanderfließende Musikmomente von großer Intensität.
Einen Mitschnitt des Konzerts sendet BR-KLASSIK am Freitag, 4.4.2025, in der "Jazztime". Das Konzert wird in der ARD Mediathek ab 30.4.2025 verfügbar sein.
Enji | Gesang |
Simon Popp | Schlagzeug, Percussion, Electronics |