Bildquelle: Archiv des Bayerischen Rundfunks
Nur derjenige, der das Fürchten nicht kennt, kann das Schwert Nothung schmieden und den Ring gewinnen. Das wird dem jungen Siegfried prophezeit am dritten Abend von Richard Wagners Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“.
„Im ‚Siegfried‘ habe ich den mir begreiflichen vollkommensten Menschen darzustellen gesucht“, schrieb Richard Wagner, „dessen höchstes Bewusstsein darin sich äußert, dass alles Bewusstsein immer nur in gegenwärtigstem Leben und Handeln sich kundgibt.“ In seiner Inszenierung am Staatstheater Nürnberg stellt Regisseur Georg Schmiedleitner den etwas naiven Tatmenschen Siegfried als pubertierenden Kraftprotz dar, im Geiste noch ein Kind, das am liebsten Nutella nascht und unbedarft auf die grausame Welt blickt. Vincent Wolfsteiner singt die Titelrolle, Hans Kittelmann seinen Ziehvater Mime und Rachael Tovey Brünnhilde, die Frau, die ihn schließlich das Fürchten lehrt. Marcus Bosch leitet die Staatsphilharmonie Nürnberg.
BR-Klassik überträgt den „Siegfried“ im Rahmen der Gesamtausstrahlung des Zyklus zwischen dem 23. Mai und dem 4. Juni.