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Im Thema der Woche, das in der Mittagsmusik jeden Tag mit einem ausgewählten Stück beleuchtet wird, ging es dieses Mal um einen ganz Großen der deutschen Unterhaltungs-, Film- und Fernsehmusik seit den 1950er Jahren - um den Komponisten, Arrangeur und Orchesterleiter Martin Böttcher, dessen Geburtstag sich Mitte Juni zum 90. Mal jährt. Fast sechzig Kinofilme hat er in seinem langen Arbeitsleben mit Musik ausgestattet, zu über zwanzig Fernsehserien die Erkennungsmelodien und Hintergrundmusik geliefert, dazu noch andere ungezählte Fernsehmusiken diverser Art geschrieben - und dies alles in jenem charakteristischen Stil, der so unverkennbar ist, das man beim Hören spätestens nach fünfzehn Sekunden die Handschrift Martin Böttchers erkennt.
Endstation Liebe
Zum Abschluss unserer kleinen Martin-Böttcher-Hommage in der Mittagsmusik dieser Woche gehen wir zurück zu den Anfängen des Musikers als Filmmusik-Komponist. 1958 kam der Film "Endstation Liebe" in die Kinos. In den Hauptrollen: Horst Buchholz und Barbara Frey, Kamera: Helmut Ashley, Regie: Georg Tressler, Musik: Martin Böttcher. Eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Leuten im Fabrikarbeiter-Milieu wird erzählt: Mecky (Horst Buchholz), ein skrupelloser "Aufreißer", hat es auf eine Kollegin, die junge, unschuldige Christa (Barbara Frey) abgesehen und wettet mit seinen Freunden, das Mädchen an einem Wochenende zu einem One-Night-Stand zu verführen. Doch der oberflächliche Flirt mit dem nur einen, hinreichend bekannten Zielt entwickelt sich zur Liebe seines Lebens… Martin Böttchers Main Title zum Film beginnt mit einem aufrauschenden Harfenglissando, gefolgt von einer höchst expressiven, sehnsuchtstrunkenen, bitter-süßen Melodie über sonoren, drängenden Bass-Pizzicati. Spätestens wenn die Mundharmonika dazu mit ihrem Kontrapunkt einsetzt, gewinnt die Musik eine geradezu Tränen treibende Intensität à la Puccini - der Main Title von "Endstation Liebe", er ist eine große Gefühlsmusik über eine große Liebe.