Bildquelle: Anja Frers
Eine Insel, wo ausgiebig gefeiert werden soll - in dieses Bild mündet die Oper "Die Gezeichneten" von Franz Schreker (1918). Was jedoch als Verneigung vor den schönen Künsten gedacht ist, schlägt in eine Gewaltorgie um. Vor 15 Jahren etwa hat der Regisseur Martin Kušej eine faszinierende Optik für seine Neuproduktion an der Staatsoper Stuttgart gewählt. Wie das beim polnischen Kollegen Krzysztof Warlikowski aussieht, wird die Eröffnungspremiere der Münchner Opernfestspiele zeigen. Der Bariton Christopher Maltman übernimmt den Part des Grafen Tamare, der Tenor John Daszak den des Alviano Salvago, seines Rivalen um die Gunst der herzkranken Carlotta alias Catherine Naglestad. Den Klangbädern und auskomponierten Bewusstseinsströmen Schrekers, seinen tönenden Trümmerlandschaften wird sich der Dirigent Ingo Metzmacher sicher mit kühlem Kopf nähern. BR-KLASSIK überträgt live und eröffnet damit zugleich seine "Festspielzeit", die bis zum 9. September dauert.