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Bald 20 Jahre ist her, dass in Lissabon zum ersten Mal die Weltausstellung Expo stattgefunden hat. Ein ganzes Stadtviertel entstand damals neu. Die Hauptstadt Portugals liegt auf sieben Hügeln im Südwesten der iberischen Halbinsel; von glanzvollen Handelszeiten erzählt der große Hafen an der Tejo-Bucht. Auch kulturell ist Lissabon ein Highlight: Neben zahlreichen Museen, Theatern und dem Opernhaus kann man sich auf die Spuren des Fado begeben, des portugiesischen Blues, einst in den Armenvierteln der Stadt entstanden.
Als ihre musikalischen Wurzeln bezeichnet die 32-Jährige Sängerin Carminho diesen Musikstil. Die Melancholie des Fados verknüpft sie auf ihrer jüngst erschienenen CD mit der Leichtigkeit der Bossa Nova. Damit zollt sie dem großen brasilianischen Sänger, Gitarristen und Komponisten Antônio Carlos Jobim Tribut. Dass der Fado nicht nur den Frauen vorbehalten ist, zeigt seit Jahrzehnten der 1939 geborene Carlos do Carmo. In der jüngeren Generation ist es Telmo Pires, dessen Familie in den 1970er Jahren nach Deutschland zog. Heute lebt der 45-Jährige in Berlin und Lissabon. Ende Juni feierte die großartige Sängerin Maria João ihren 61. Geburtstag; sie schöpft aus einem riesigen Fundus an Sounds und beeindruckt durch virtuose Stimmakrobatik. Seit über 25 Jahren tritt sie mit dem Pianisten Mário Laginha auf. Auch mit dem Bassisten Carlos Bica arbeitete sie zusammen. In den 1990er Jahren gründete der sein Trio Azul mit Gitarrist Frank Möbus und Drummer Jim Black. Wie "Räume zum Ausmalen für den Zuhörer" seien die Stücke auf ihrer vierten CD "Believer", meint Bica, der seit den 1980er Jahren in Deutschland lebt.
"Uma viagem portuguêsa - A portuguese journey" - Fado, zeitgenössischer Jazz und mehr: Portugiesische Musikerinnen und Musiker verleihen nicht nur dem Fado ihre Stimme.