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Im dritten Teil des großen Do Re Mikro-Geschichtensommers machen wir einen riesigen Schritt rückwärts, wir gehen 1000 Jahre zurück mitten hinein ins Mittelalter. Ritter klappern in ihren metallenen Rüstungen über holprige Straßen und ziehen von Burg zu Burg. Die Bauern schuften auf den Feldern, um hungrige Kindermäuler zu stopfen. Lesen und Schreiben können nur die Adeligen und Kirchenvertreter. Die meisten Menschen waren im Mittelalter Leibeigene, das heißt: Sie gehörten einem Adeligen, wie ein Stuhl oder eine Kuh, und arbeiteten für ihn. Zwischen Adeligen und Vasallen, also Leibeigenen, herrschten gewaltige Unterschiede: Während die einen in einer geschützten steinernen Burg lebten und in weichen Betten schliefen, hausten die Leibeigenen in dusteren Hütten. In der Wohnstube stand der Dreck, es stank fürchterlich… Im Kloster hingegen lebte es sich um einiges besser. Die Mönche pflanzten Gemüse und Kräuter, sie brannten Schnaps für kalte Winterabende, sie hielten Tiere, um stets einen gut gefüllten Mittagsteller zu haben, und gelegentlich nahmen sie auch Gäste auf. Aber es ging auch fröhlich zu im Mittelalter, vor allem bei Festen, Parties, Hochzeiten und lustigen Jahrmärkten. Wenn man es sich leisten konnte. Andere haben sich zusammengetan, um fern in den Osten zu reisen. Es sind junge adelige Männer aus ganz Europa. Sie wollen in das Heilige Land nach Israel und die Stadt Jerusalem, in der Jesus gekreuzigt wurde, von Menschen, die keine Christen sind befreien. Diese Reisen heißen Kreuzzüge, und es sind keine Urlaubsreisen, sondern richtige Kriegszüge. Viele Jahre sind die jungen Ritter unterwegs, und wenn sie nach Hause kommen, erkennen oft die eigene Eltern sie nicht mehr!! Ja, die Ritter. Übrigens: Sie können nicht nur reiten und kämpfen. Viele von ihnen spielen ein Instrument und machen Musik. Psalter, Flöten, Dudelsack, Drehleier und Trommeln hörte man in den Burgen und auf den Dorfplätzen.