Bildquelle: © Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath
Die "Ring"-Inszenierung des Regisseurs Frank Castorf läuft auf dem Grünen Hügel im fünften und letzten Jahr, Dirigent und mehrere Sänger sind seit 2016 neu. Marek Janowski am Pult hält heuer am schwedischen Bassbariton John Lundgren als "Walküren"-Wotan fest. Der britische Tenor Christopher Ventris übernimmt wie letztes Jahr den Siegmund, während an seiner Seite erstmals in Bayreuth die Finnin Camilla Nylund die Sieglinde singt. Auch Tanja Ariane Baumgartner ist Debütantin innerhalb der Produktion - als Fricka. Wie ein Fels in der Brandung der Umbesetzungen steht die bewährte Brünnhilde von Catherine Foster: Seit dem Premierenjahr 2013 ist die aus Nottingham stammende Britin dabei. Der antikapitalistischen Grundtendenz von Wagners "Ring"-Zyklus fügt Frank Castorf einige sozialistische Accessoires und Trivialitäten hinzu. Die Gier nach Gold münzt er in eine Gier nach Öl um: Der Wechsel der Rohstoffe ermöglicht interkontinentale Zeitreisen. In der "Walküre" wird das Publikum mit dem vorrevolutionären Aserbaidschan der 1880er-Jahre samt hölzernem Ölförder-Kirchtum konfrontiert.