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Daniil Trifonov ist wohl der gefragteste Pianist derzeit - jedenfalls schwärmen Publikum und Kritiker nur in Superlativen von der technischen Brillanz und der musikalischen Reife des jungen Russen. Soeben hat Trifonov, der 2011 innerhalb von sechs Wochen den Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv und den Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb gewann, ein neues Chopin-Album herausgebracht. Zeit wurde es für sein Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Chefdirigent Mariss Jansons persönlich am Pult betreut. Dafür hat sich Trifonov die aberwitzig virtuose, augenzwinkernd diabolische Burleske von Richard Strauss ausgesucht - bei der Eisenacher Uraufführung 1890 war der Komponist genau so alt wie Trifonov heute: 26. Sein Strauss-Programm leitet Jansons mit den symphonischen Reflexionen über Friedrich Nietzsches visionäres Epos "Also sprach Zarathustra" ein - mit seiner populären Eingangsfanfare, die sogar zu Filmmusik-Ehren kam, das perfekte Eröffnungsstück. Und als Rausschmeißer präsentiert Jansons eine weitere Tondichtung des jungen Strauss: "Till Eulenspiegels lustige Streiche" sind keineswegs nur lustig, schließlich endet der Schuft am Strang - nicht ohne sich am Schluss noch einmal musikalisch zu Wort zu melden, nach dem Motto: Wer zuletzt lacht, lacht am besten!