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Freitag, 08.12.2017

20:03 bis 22:00 Uhr

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Bildquelle: imago/epd

Live aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz - Surround Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Ein halbes Jahr lang tourte John Eliot Gardiner mit seinen eigenen Originalklang-Ensembles quer durch Europa und die USA, um dem großen Jubilar des Jahres 2017, Claudio Monteverdi, zum 450. Geburtstag seine Reverenz zu erweisen - Gardiners stilgerechte Opern-Aufführungen gerieten überall zum Triumph. Nun kehrt der bald 75-jährige britische Grandseigneur zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zurück, um sich gleichfalls einem einzigen Komponisten zu widmen: dem wegen seiner kühnen Formensprache und seines gebrochenen Tonfalls hochaktuellen Romantiker Robert Schumann. Solist im poetisch-kantablen Cellokonzert ist der Franzose Jean-Guihen Queyras, der neben dem modernen Cellospiel historische Aufführungspraxis betreibt und deshalb für Gardiner ein idealer Partner sein dürfte. Während Clara Schumann "die Romantik, der Schwung, die Frische und der Humor" des Cellokonzerts begeisterten, überwand Robert Schumann mit der Komposition seiner zweiten Symphonie eine psychische Krise: "Die Symphonie schrieb ich im Dezember 1845 noch krank; mir ist's, als müßte man ihr dies anhören." Erst im Jubel des Finales überwindet Schumann die Schmerzensklänge des Adagios. Mit der C-Dur-Symphonie beschließt Gardiner sein Schumann-Porträt, das er beziehungsreich mit der unruhig flackernden Ouvertüre zu Schumanns experimenteller Vertonung von Lord Byrons Dramatischem Gedicht "Manfred" eröffnet - mit dem tragisch zerrissenen Titelhelden Byrons konnte sich Schumann zwangsläufig identifizieren.

Leitung: John Eliot Gardiner
Solist: Jean-Guihen Queyras, Violoncello
Robert Schumann: "Manfred-Ouvertüre"; Violoncellokonzert a-Moll, op. 129; Symphonie Nr. 2 C-Dur

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