Bildquelle: © Mailänder Scala
Ein "dramma di ambiente storico in quattro quadri" - ein Drama mit historischem Hintergrund in vier Bildern ist die Oper "Andrea Chénier" von Umberto Giordano (1896). Für den Theatermann Illica war es vor dem Hintergrund von Tribunal und Schafott nicht allzu schwer, eine love story aufzubauen. In "Andrea Chénier" geht es um die negativen Auswirkungen der Revolution im zwischenmenschlichen Bereich. Wenn im Laufe der Handlung die Liebe für den Titelhelden nicht lebbar scheint, hat das weniger mit dem eifersüchtigen Dritten zu tun, Gérard, sondern mit der Revolution, die als Dreh- und Angelpunkt fungiert. Robespierre hat nur eine Statistenrolle, und doch steht die Revolution als eine rätselhafte Macht im Raum, die das Individuum verschlingt. Nur neun Monate nach der Bayerischen Staatsoper bringt auch das Teatro alla Scala di Milano "Andrea Chénier" in einer Neuproduktion auf die Bühne: nicht mit Jonas Kaufmann und Anja Harteros, dafür aber mit Anna Netrebko und Yusif Eyvazov! Der Interpret des Gérard ist hier wie dort Luca Salsi.