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Montag, 15.01.2018

12:05 bis 14:00 Uhr

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Johann Strauß, Sohn | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Aus dem Studio Franken: Mittagsmusik

Mit Tobias Föhrenbach

Bis Mitte 2022 gab es die Sendung "Mittagsmusik" auf BR-KLASSIK. Hier könnnen Sie weiterhin in den Archiven der Sendung schmökern.

Eine Maschine, die sich von selbst antreibt, und dies bis in alle Ewigkeit! Nichts muss man dazutun - keine Kohle, keinen Kraftstoff, keine Körperkraft. Diese Maschine arbeitet gewissermaßen "kostenlos". "Perpetuum mobile" nennt man ein solches Ding der physikalischen Unmöglichkeit. Auch die Komponisten hat es fasziniert: Musik, die einen Anfang, aber kein Ende hat. Unzählig sind dementsprechend die Perpetuum-mobile-Vertonungen in der Musik in Geschichte und Gegenwart. Im Thema der Woche stellen wir Ihnen in der Mittagsmusik dieses Mal jeden Tag eines dieser musikalischen Perpetua mobilia vor.

"Carnevals-Perpetuum-mobile oder Tanz ohne Ende"

Den Anfang macht am Montag der Wiener "Walzerkönig" Johann Strauß (Sohn) mit dem vielleicht berühmtesten aller musikalischer Perpetua mobilia. Komponiert wurde das Stück in der Faschingszeit 1861, als die drei Strauß-Brüder Johann (Schani), Joseph (Peppi) und Eduard (Edi) mit ihren Orchestern im Wiener Sofiensaal eine Art "Tanzmarathon" absolvierten: "Carnevals-Perpetuum-mobile oder Tanz ohne Ende" nannten sie die Veranstaltung, bei der in ununterbrochener Folge Walzer, Polkas und Quadrillen zum Besten gegeben wurden. Als Nebenprodukt des Großeinsatzes entstand "Schanis" Perpetuum mobile. Es ist eigentlich kein Tanz, sondern ein Charakterstück. Der Komponist selbst nannte es im Untertitel einen "Musikalischen Scherz". Auf jeden Fall ist es auch ein kleiner Geniestreich in origineller Orchestrierung. Romantische Horn-Passagen, eine noble Cello-Kantilene und anderes wechseln sich mit witzigen Klangwirkungen ab, so etwa, wenn hohe und tiefe Instrumente in einen grotesken Dialog treten - zunächst die Piccoloflöte und das Fagott, später das Glockenspiel und die Kontrabässe. Das Ende des Stücks ist offen: Es bricht ohne auskomponierten Schluss unvermittelt ab, und zwar mit einem Takt, an den man wieder den Anfang anschließen und das Stück von Neuem beginnen könnte: Das Perpetuum mobile könnte weiterlaufen…

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