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Das Münchner Faust-Festival zieht in BR-Klassik mehrere Sendungen nach sich, die sich auf das Thema beziehen. Eine der eigenwilligsten, kühnsten Adaptionen des Stoffs findet sich beim französischen Romantiker Hector Berlioz, dem Komponisten der berühmten "Symphonie fantastique". In diesem Fall nannte er seinen Beitrag "La damnation de Faust / Fausts Verdammung": Es ging ihm primär um das ambivalente Ende der Geschichte! Gattungsmäßig sprach Berlioz von "Légende dramatique / Dramatische Legende" - wie merkwürdig! Manchmal wird die über zwei Stunden Musik enthaltende Partitur szenisch, manchmal konzertant aufgeführt. Einer der international anerkanntesten Berlioz-Experten unter den Dirigenten, Sir John Eliot Gardiner, nähert sich dem hochambitionierten Opus mit seinem fabelhaften Orchestre Révolutionnaire et Romantique: auf Originalinstrumenten! Die Titelpartie des Faust singt der amerikanische Tenor Michael Spyres (Jahrgang 1980), der innerhalb seines Fachs eine der interessantesten Entdeckungen der letzten Jahre darstellt. Er ist auch auf CD in der aktuellen Straßburger Neuaufnahme der Berlioz-Oper "Les Troyens / Die Trojaner" in einer Hauptrolle dabei.