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Es dauert nahezu fünf Wochen und ist das wichtigste Fest in der orthodoxen christlichen Tradition: das Osterfest, auch als „Pascha“ bezeichnet, womit an die Wurzeln im jüdischen Pessachfest erinnert wird. Das orthodoxe Ostern beginnt mit der sogenannten „Lichten Woche“, die sich nach einer langen Fastenzeit an die Karwoche anschließt und von einer freudig ausgelassenen Stimmung geprägt ist. Die Kirche ist mit Kerzen und Laternen hell erleuchtet, die Priester legen ihre prachtvollsten Gewänder an, die Menschen tauschen Küsse und beschenken einander. Und auch frohe Gesänge erklingen wieder, nachdem sie während der Fastenzeit aus den Gottesdiensten verbannt waren. Vor allem in Russland fällt dabei die musikalische Vielfalt der liturgischen Gesänge auf: von den alten einstimmig gesungenen Chorälen bis hin zu harmonisch komplexen mehrstimmigen Chorsätzen sind zahlreiche unterschiedliche Stile vertreten. Nur eines hat in der orthodoxen Tradition keinen Platz: Instrumente jeglicher Art müssen in der Kirche schweigen, da sie das Wort und somit die frohe Botschaft von der Auferstehung nicht vermitteln können. In „Musik der Welt“ begibt sich Michaela Fridrich auf die Spuren der orthodoxen Traditionen und präsentiert Rituale, Gesänge und Lieder, die beim Osterfest der Ostkirchen zu erleben sind.