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Fällt der Name Birgit Nilsson, assoziieren Opernfreunde automatisch Bühnenrollen wie Salome oder Elektra, Isolde oder Brünnhilde. Kaum jemand denkt beim Namen der schwedischen Sopranistin, die im hochdramatischen Fach Maßstäbe setzte, an eine Bühnenfigur wie Verdis Amelia im "Maskenball". Und doch hat die Nilsson 1961 vor Mikrofonen unter Beweis gestellt, dass sie auch im italienischen Repertoire eine eigene Interpreten-Duftmarke zu hinterlassen vermag. Im Fadenkreuz zwischen Gemahl Renato und dessen Freund Riccardo ist die arme Amelia ja tatsächlich eine Heldin eigener Couleur. Und eine Sängerin, die den geforderten Höhenflügen der Partie mit der größten Gelassenheit begegnet, schadet natürlich auch bei Verdi nicht. Die übrige Besetzung des energiegeladenen Dirigenten Georg Solti (damals überraschenderweise am Pult der römischen Accademia di Santa Cecilia und nicht der Wiener Philharmoniker wie bei vielen anderen Operneinspielungen) umfasst mit Carlo Bergonzi, Cornell MacNeil und Giulietta Simionato hochbewährte Spitzenkräfte.