Bildquelle: © Wilfried Hösl
Das Einerlei in einem sibirischen Gefangenenlager, belebt durch Erzählungen und ein Theaterstück der Häftlinge - bevor einer von ihnen am Ende frei gelassen wird. Das ist der Handlungsgang der dreiaktigen, wegen ihrer Kürze in der Regel ohne Pause gespielten Oper "Aus einem Totenhaus" von Leoš Janáček. Die Vorlage lieferte Dostojewski (1860), die Vertonung fand erst nach Janáčeks Tod auf eine Bühne in Brünn/Brno. Im Münchner Nationaltheater wird der konsequent rezitativisch gearbeitete Schwanengesang des "Jenůfa"-Komponisten in der tschechischen Originalsprache neu herausgebracht. Bei dieser Gelegenheit gibt der berühmte Berliner Theaterregisseur Frank Castorf sein Hausdebüt. Nicht zum ersten Mal hingegen verantwortet die australische Dirigentin Simone Young die musikalische Seite einer Neuproduktion der Bayerischen Staatsoper. Zu ihrem Sängeraufgebot gehören der britische Bassist Peter Rose, der dänische Bariton Bo Skovhus und der amerikanische Tenor Charles Workman. Der Premierentermin (Pfingstmontag!) ist vielleicht kein Zufall: möglicherweise ein Reflex auf das der Partitur vorangestellte Motto "In jeder Kreatur ein Funken Gottes!"
Die Premiere aus dem Nationaltheater können Sie ab 18:00 Uhr auf BR-KLASSIK hören. Bereits ab 17:30 Uhr meldet sich Annika Täuschel mit aktuellen Informationen und Interviews zur Neuinszenierung live aus dem Foyer des Münchner Nationaltheaters.