Bildquelle: © Phill Niblock
Er ist der Herr über die langen, lauten, tiefen Klänge: Seit 50 Jahren erforscht der amerikanische Komponist und Multimediakünstler Phill Niblock den Kosmos der "Drones". In seinen Konzerten dröhnt und wummert es aus großen Lautsprechern - statische Soundskulpturen, die sich nur langsam und ganz unmerklich verändern, die aber bei genauem Hinhören einen faszinierenden Reichtum an Obertönen und Schwebungen, an wuselnden und schillernden Klängen offenbaren. Dazu sieht man, projiziert auf große Leinwände, Filme mit Blumen und Blüten, mit Fischern, die ihre Boote reparieren oder Netze knüpfen, mit Vögeln und Insekten in Großaufnahmen. Der heute 84-jährige Niblock gehört neben John Cage und La Monte Young, neben Alvin Lucier und Morton Feldman zu den wichtigsten Vertretern der amerikanischen Avantgarde. Eine besonders enge künstlerische Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Hamburger Nelly Boyd Ensemble, das einige von Niblocks Werken aus der Taufe gehoben und eingespielt hat und zum Beispiel auch jüngst im Nationaltheater Mannheim ein großes Porträtkonzert gestaltete. In der Reihe "Faszination Neue Musik" sprechen die Ensembleleiter Jan Feddersen und Robert Engelbrecht über Nylonfäden im Klavier, über Meditation bei hohen Phonstärken und über Mikrotöne mit maximaler Wirkung.