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Dass es heute keine großen Wagner-Sänger mehr gibt, liest man immer wieder - stimmt aber nicht. Der Bassist René Pape zum Beispiel ist in der Partie des Gurnemanz kaum weniger souverän als ein Hans Hotter in den 1950er Jahren. Die Bayerische Staatsoper bietet bei der "Parsifal"-Neuproduktion im Rahmen ihrer Eröffnungspremiere der Münchner Opernfestspiele 2018 neben René Pape noch Jonas Kaufmann (Parsifal), Christian Gerhaher (Amfortas) und Wolfgang Koch (Klingsor) auf, darüber hinaus für Richard Wagners rätselhafteste Frauenfigur die Schwedin Nina Stemme (Kundry). Da dürfte sich das Jammern der Fachleute über fehlende Stimmen für das Heldenfach in Grenzen halten. Neugierig ist man auch wegen des ersten "Parsifal"-Dirigats von Generalmusikdirektor Kirill Petrenko, dem designierten Chef der Berliner Philharmoniker. Auf szenischer Seite soll der inzwischen 80-jährige Georg Baselitz seine renommierte Handschrift als bildender Künstler zeigen, während Pierre Audi, Franzose libanesischer Abstammung, für die Regiearbeit sorgt. BR-Klassik verfolgt das Top-Event live (von der informativen Sendung "Foyer" an: ab 15.30 Uhr) und eröffnet damit zugleich seine traditionelle "Festspielzeit".