Bildquelle: Satoshi Aoyagi
Seit 25 Jahren ist der österreichische Pultstar Franz Welser-Möst regelmäßig zu Gast beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Vom Orchester werden auch seine spannenden Programme geschätzt, die meist ein zeitgenössisches Werk beinhalten. Diesmal bringt Welser-Möst ein brandneues Werk von Matthias Pintscher mit, das er erst vor drei Wochen beim Cleveland Orchestra aus der Taufe hob, wo Welser-Möst seit 2002 Chefdirigent ist. Pintschers "idyll" für großes Orchester entstand als gemeinsames Auftragswerk der Symphonieorchester in Cleveland, Melbourne und München. Der Komponist leitet derzeit das renommierte Pariser Ensemble Intercontemporain und ist in der laufenden Saison auch bei der musica viva als Dirigent zu erleben. "idyll" schrieb Pintscher zum Gedenken an eine ihm nahestehende Mäzenin und Freundin. Eigentlich hatte ihm eine Art virtuoses Konzert für Orchester vorgeschwebt, doch nach dem Tod der alten Dame komponierte er dann "etwas ganz Lichtes, etwas Helles, etwas, was sie weiter ins Offene trägt". Mystisch wie aus dem Nichts hebt auch der Abend an, mit dem Violinkonzert von Jean Sibelius, das ein herzliches Wiedersehen mit dem dänisch-israelischen Geiger Nikolaj Znaider bringt. Und an den Schluss hat Welser-Möst den zweiten Akt aus dem populären Märchenballett "Der Nußknacker" von Peter Tschaikowsky gesetzt, der Highlights wie den duftigen "Blumenwalzer" oder den zauberhaften "Tanz der Zuckerfee" enthält.
(Fridemann Leipold)