Bildquelle: © Goran Nitschke
Seit der Jahrtausendwende verwandelt sich der Münchner Odeonsplatz einmal im Jahr zum stimmungsvollen Open Air-Konzertsaal. An einem Juli-Wochenende spielen das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und die Münchner Philharmoniker für jeweils 8000 Musikfreunde unter freiem Himmel - vor der malerischen Kulisse aus Residenz, Feldherrnhalle und Theatinerkirche. Für ihr diesjähriges Konzert bei "Klassik am Odeonsplatz" hatten die Münchner Philharmoniker eigentlich auf den Geiger David Garrett als Zugpferd gesetzt, der wegen seines Bandscheibenvorfalls jedoch länger pausieren muss als gedacht. Für Garrett sprang Weltklasse-Tenor Juan Diego Flórez ein, der das Publikum mit seinem lyrischen Schmelz und seinen unvergleichlichen Spitzentönen zu Beifallsstürmen hinriss. Mit Arien von Mozart und der Belcanto-Ära sowie tenoralen Highlights des französischen und italienischen Fachs demonstrierte der Peruaner die faszinierende Bandbreite seines Repertoires. Zum Auftakt und als Intermezzi steuerte Pultstar Valery Gergiev populäre Ouvertüren von Mozart, Berlioz und Verdi bei. Im zweiten Konzertteil dann entfachte Gergiev, der "Klassik am Odeonsplatz" bereits zum dritten Mal zur Chefsache gemacht hatte, mit Nikolaj Rimskij-Korsakows "Scheherazade" orientalischen Zauber aus 1001 Nacht. Den musikalischen Märchenerzähler gab hier mit verführerischem Geigenton Konzertmeister Lorenz Nasturica-Herschcowici.