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Leonard Bernstein und Justus Frantz - eine Künstlerfreundschaft zweier Männer, die den besten Draht zueinander hatten. Wie sonst hätte es Justus Frantz gelingen können, den enthusiastischen Maestro und Superstar für sein 1985 gegründetes Schleswig-Holstein-Musikfestival zu gewinnen? Dort rief Bernstein zwei Jahre später die dortige Orchesterakademie ins Leben. "Wer Musik verstehen will, muss sie zuerst selber machen", war Bernstein überzeugt! Und auch beim Finca Musikfestival, das Justus Frantz auf seiner Lieblingsferieninsel Gran Canaria gründete, war Lennie ein gern und oft gesehener Gast.
Bereits in den 70er Jahren lernten sich Frantz und Bernstein in New York kennen. Und ob man will oder nicht, drängen sich persönliche Parallelen auf. Wie etwa Bernstein zuvor, entdeckte auch Frantz das Fernsehen und seine Möglichkeiten, Menschen ohne Zugang zur klassischen Musik zu gewinnen. Bernsteins Fernsehlections sind bis heute legendär. Über Komponisten und ihre Werke sprach er als Mensch wie Du und ich und erläuterte das Faszinierende ihrer Musik so glühend und voller Empathie, dass der Zugang zum Reich der Klassik für geradezu jeden möglich war. Ähnlich Justus Frantz, der davon besessen ist, Musik möglich zu machen - eben auch über seine eigene Fernsehsendung "Achtung: Klassik!". Hier erreichte er - damals zweifelsfrei auch von vielen hehren Klassikfans belächelt - ein Millionenpublikum. Zum 100. Geburtstag von Leonard Bernstein spricht Ursula Adamski-Störmer mit dem Musikmanager, Pianisten und engen Freund Justus Frantz über den vielleicht größten Charismatiker des 20. Jahrhunderts und gemeinsame musikalische Zeiten. Ein authentischer Rückblick eines Weggefährten.