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Nun ist es soweit: Jens Daniel Herzogs erste Spielzeit als Generalintendant an seiner neuen Wirkungsstätte, dem Staatstheater Nürnberg, ist gestartet. Endlich - so Herzog! In den gut zweieinhalb Jahren seit der Entscheidung der Stadt im März 2016, ihm die Geschicke des Staatstheaters zukünftig in die Hände zu legen, habe er es zum Schluss kaum noch ausgehalten. Irgendwann wolle man einfach mal richtig anfangen!
Jetzt also kann er auf den Ballett-, Schauspiel- und Opernbrettern seines Hauses seine Ideen und Vorstellungen eines modernen Musenhauses verwirklichen. Und das tut er mit einer beinahe komplett neuen Mannschaft! Neuer Schauspieldirektor, neue Generalmusikdirektorin, neues Team um ihn selbst herum, neue Digitalstrategie des Hauses - also alles auf Anfang und als rundum erneuertes Staatstheater zugleich als Staatstheater 4.0 in die Zukunft. Die größte Herausforderung liegt dabei nicht nur in gut funktionierenden und zugleich ambitionierten Spielplänen mit eigener Handschrift, sondern vor allem im Gebäude am Richard-Wagner-Platz selbst, in dem im Opernhaus die Generalsanierung des gesamten Innenlebens ansteht. Da heißt es, das Publikum mitzunehmen zu Ausweichspielstätten, Ihnen aber dort eben keine Ausweichprogramme sondern künstlerische Ausrufezeichen von Relevanz zu präsentieren. Eine Herkulesaufgabe für eine neue erste Amtszeit. Angst hat er davor nicht.
Warum auch? Er ist begierig darauf, den von seinem Vorgänger Peter Theiler in Richtung Westen geschärften Blick für die Grande Opéra nun nach Osten zu lenken und damit ein Theater für Mitteleuropa zu etablieren. Da tritt einer unerschrocken in den Ring, um Bayerns zweitgrößtes Theater noch stärker in den bayerischen und nationalen Fokus zu rücken. Sein selbstbewusstes Motto: Wir wollen das anspruchsvolle populär und das Populäre anspruchsvoll machen. Bei so viel visionärer Klarheit darf man gespannt sein auf seine Musikwünsche - möglicherweise zwischen Prokofjew und Berliner Operette? Wir werden hören …