Verglichen mit seinen Opern oder seinen Sinfonischen Dichtungen nehmen die Bläser-Kompositionen im Schaffen von Richard Strauss eher den Rang von "Handgelenksübungen" ein, wie sie Strauss selbst ironisch nannte. Und dennoch sind sie bei weitem mehr als nur Gesellenstücke:
sowohl die frühe Serenade Es-Dur op. 7 des gerade einmal 17-jährigen Mozartverehrers als auch die 3 Jahre später, 1884 entstandene Folgekomposition, die Suite op. 4 in B-Dur. Erst recht sind es die beiden Sonatinen "Aus der Werkstatt des Invaliden" in F-Dur und die "Fröhliche Werkstatt" in Es-Dur, die der altersweise Meister in den Jahren 1943/44 vollendete und die beide zum Kreise derjenigen Opera gehören, mit denen Strauss sein reichlich erfülltes Komponistenleben unbedingt noch ordnend vervollständigen wollte.
Und selbst die am ehesten als "Gelegenheitswerke" anzusprechenden Ausflüge in die Genres der Marschmusik und der Musik für Blechbläserensemble wie der Königsmarsch für Kaiser Wilhelm II. aus dem Jahre 1905 oder die opulent besetzte Festmusik der Stadt Wien aus dem Jahre 1943 sind nicht einfach nur routiniert aufs Papier geworfen, sondern im Kleinen mit der gleichen Ernsthaftigkeit und dem gleichen kreativen Gestaltungswillen bedacht, den Strauss auch einem Till Eulenspiegel, einer Salome oder einem Rosenkavalier hat angedeihen lassen.
Stephan Ametsbichler hat sich in dieser „Fröhlichen Werkstatt“ des Bläserkomponisten Richard Strauss umgesehen und seine Gegenüberstellungen mit Geschichte und Geschichten angereichert.