Bildquelle: Franziskus Büscher
Jung ist sie noch, die Brass-Band-Szene in Deutschland. Und frech ist sie auch.
Jung und aufstrebend, weil sie als „Szene“ erst seit gut zehn Jahren wirklich wahrgenommen wird und durch zahlreiche ambitionierte Neugründungen mehr und mehr auf sich aufmerksam macht.
Und frech, weil sie im Begriff ist, die etablierte deutsche Blasorchesterlandschaft mit einem klassisch englischen Blechbläser-Sound aufzumischen und mit beinahe schon unverschämt virtuoser Brass-Band-Literatur zu bereichern.
Groß geworden waren diese nur mit Blechblasinstrumenten besetzten Formationen im Arbeitermilieu der Kohle- und Bergbaureviere Nord- und Mittelenglands, wo seit den 1830er Jahren zahlreiche Werkkapellen entstanden. Der früh aufkeimende sportliche Ehrgeiz, sich in Wettbewerben zu vergleichen, führte nicht nur zu einer ausgefeilten Wettbewerbskultur, die seit nunmehr 150 Jahren zum festen Bestandteil des britischen Musiklebens gehört. Sie hat auch eine Vielzahl von Komponisten auf den Plan gerufen, eigens hierfür geeignete Wettbewerbsstücke zu schreiben.
Nach dem Vorbild dieser britischen „Brass Band Championships“ werden seit 2008 nun auch hierzulande „Meisterschaften“ durchgeführt.
Franziskus Büscher und Stephan Ametsbichler haben diese 5. Deutschen Brass Band Meisterschaften begleitet und ihre Eindrücke in einem Musikfeature zusammengefasst.