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Wo bleiben die Intendantinnen? Auf Anhieb fallen einem vielleicht Stefanie Carp von der Ruhrtriennale oder Barbara Mundel ein, die designierte künftige Intendantin der Münchner Kammerspiele. Zur ARD-Themenwoche "Gerechtigkeit und Chancengleichheit" befragt KlassikPlus Carena Schlewitt, die neue Intendantin des Dresdner Festspielhauses Hellerau. Die 1961 in Leipzig geborene Dramaturgin, Kuratorin und Theaterchefin hat zu Saisonbeginn die Leitung des "Europäischen Zentrums der Künste Hellerau" in dem imposanten Architektur-Ensemble von 1911 übernommen. Jährlich rund 250 Veranstaltungen bietet dieses internationale Forum für interdisziplinäre Arbeit in den Bereichen Tanz, Theater, Performance, zeitgenössische Musik und Neue Medien. In vielfältigen Kooperationen wird etwa die langjährige Zusammenarbeit mit William Forsythes Nachfolge-Truppe, der "Dresden Frankfurt Dance Company", fortgesetzt. Bei den neuen Formaten "4:3 - Kammer Musik Neu" und "Happy New Ear" mit Péter Eötvös als Gast steht die zeitgenössische Musik im Fokus. In der politisch aufgeheizten Situation in Sachsen gewinnt Carena Schlewitts erstes Spielzeit-Motto "Geschichten - Kunst - Katastrophen", das auf Erinnungskultur und gesellschaftliche Umbrüche abzielt, ungeahnte Brisanz. Wie hat sie es geschafft, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen? Wie funktioniert der Dreiklang mit ihren neuen Intendanten-Kollegen von der Dresdner Staatsoper und dem dortigen Staatsschauspiel?