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Rebell und Querkopf, der berühmte Komponist Krzysztof Penderecki ist eine umstrittene Persönlichkeit: Er will in keine Schublade passen, sucht den Widerspruch, ist als Energiekoloss sein eigener Maßstab. Penderecki begeisterte durch Nonkonformismus, surfte mit Mut und Aufbruchskraft auf der avantgardistischen Welle. Heute werden seine Werke in der Mailänder Scala oder im Wiener Musikverein aufgeführt. In Polen huldigt man ihm als Grandseigneur der Moderne, Komponistenkollegen im Westen distanzieren sich von ihm. Der Erfolg im Klassikbetrieb scheint ihm Recht zu geben, doch wohin hat sich der wilde Geist des Aufbegehrens verzogen? Was bleibt von dem Mann, der mit Hingabe durch seinen hektargroßen Landschaftsgarten wandelt und dessen kühner Schrei nach C-Dur inmitten der Wüste der Harmonieverweigerer einst voller Selbstbewusstsein an die Postulate der zeitgenössischen Musik prallte? Zum 85. Geburtstag des Musikmonolithen eine Bestandsaufnahme von Julia Schölzel.