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Wie das geht, eine krisenfreie Karriere zu machen und sich beizeiten zu verabschieden: Lisa della Casa wusste es! Um ihre Arabella, ihre Gräfin in "Capriccio", ihre "Ariadne auf Naxos", ihren Octavian und später ihre Marschallin im "Rosenkavalier" rissen sich die renommierten Opernhäuser. Im Zentrum ihres Repertoires stand neben Strauss aber auch Mozart: von der Gräfin Almaviva im "Figaro" und Fiordiligi in "Così fan tutte" bis zur Pamina in der "Zauberflöte". In diesen Partien fand die Sopranistin international ebenso viel Zuspruch wie mit ihren Strauss-Interpretationen, zumal Lisa della Casa durch ihre Darstellungskunst zu beeindrucken wusste. Ihre Gastspiele waren überall in der Welt umjubelt, besonders verbunden jedoch war sie den Salzburger Festspielen und - Wien, obwohl sie deren Staatsoper als "Hexenkessel der Intrigen" bezeichnet hat. Ihren Lebensabend verbrachte Lisa della Casa über mehrere Jahrzehnte zurückgezogen in einem Schloss am Schweizer Ufer des Bodensees. Zum 100.Geburtstag erinnert BR-Klassik an einen Klassiker der "Don Giovanni"-Diskografie aus dem Jahr 1955: mit Lisa della Casa als Donna Elvira.