Bildquelle: Nationalbibliothek Frankreich
Generationen von angehenden Komponisten mussten sich mit ihm herumschlagen - oder zumindest mit seiner als idealtypisch angesehenen kontrapunktischen Satzart. Giovanni Pierluigi da Palestrina gilt als letzter Vertreter einer langen Reihe herausragender Komponisten der sogenannten Vokalpolyphonie. Gestorben ist er vor genau 425 Jahren. Im Spätbarock trat dann Johann Joseph Fux mit Palestrina in einen fiktiven Dialog. In dieser Form ist seine berühmte Kontrapunktlehre „Gradus ad Parnassum“ gehalten, die viele große Meister über die Wiener Klassiker bis hin zu Hindemith studierten. Claude Debussy verewigte Traktat und Titel sogar mit einem ironischen, die Schulmeisterei der Musikausbildung ironisierenden Klavierstück. Dies ist aber nur der trocken-handwerkliche Aspekt eines Kompositionsstils, der durch seine fließenden, perfekt ausgewogenen Linien bis auf den heutigen Tag zu berühren und begeistern vermag.