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"Paradisi Gloria" im Zeichen des Rosenkranzes
Howard Arman leitet das 2. Saisonkonzert der Reihe "Paradisi Gloria“ mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Rundfunkorchester. Hauptwerk des Abends in der Münchner Herz-Jesu-Kirche ist das Oratorium „Le miroir de Jésus“ von André Caplet für Mezzosopran, Frauenchor, Streicher und Harfe. Caplets Komposition aus dem Jahr 1923 basiert auf Rosenkranz-Nachdichtungen von Henri Ghéon und knüpft an die Klangwelt Debussys an: die von der Gregorianik beeinflusste Melodieführung verschmilzt dabei mit neuen impressionistischen Techniken. Den Solopart singt Anke Vondung.
Bereits 250 Jahre vor Caplet hat sich der böhmische Komponist Heinrich Ignaz Franz Biber mit dem Thema "Rosenkranz“ und seinen 15 Mysterien aus der Perspektive Marias musikalisch auseinandergesetzt. Mit diesen „Mysterien-Sonaten“ für Violine und basso continuo entstand der wohl bedeutendendste Violinzyklus vor Johann Sebastian Bachs Sonaten und Partiten. Im diesem Konzert erklingen die Sonaten Nr. VI "Jesus am Ölberg“ und Nr. X "Die Kreuzigung“, gespielt vom ersten Konzertmeister des Münchner Rundfunkorchesters, Henry Raudales. Die hierbei verwendete "Scordatura“-Technik bringt es mit sich, dass jede der Sonaten in einer eigenen Saitenstimmung erklingt und der Hörer in unterschiedliche Klangwelten eintaucht. BR-Klassik sendet einen Konzertmitschnitt vom 5. April dieses Jahres.