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Schon nahen die letzten Konzerte, die der international renommierte griechische Geiger Leonidas Kavakos als "Artist in Residence" beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gibt. Dreimal führt Kavakos mit Daniel Harding am Pult Alban Bergs Violinkonzert auf, bevor er mit Solisten aus dem Symphonieorchester Beethovens reizvolles Septett musiziert und damit seine Residenz am 12. Mai 2019 beschließt. Was als Porträt der frühverstorbenen Manon Gropius, ihrer Lebenslust und ihres Todeskampfs geplant war, wurde 1935 zu Bergs eigenem Requiem. Längst gehört sein zwölftöniges Meisterwerk zum Repertoire aller großen Geigerinnen und Geiger - und erfreut sich dank seiner tonalen Muster und spätromantischen Züge bei Musikern und Publikum außerordentlicher Beliebtheit. Das gilt auch für die Fünfte Symphonie von Gustav Mahler, mit der Harding beim Symphonieorchester seine Auseinandersetzung mit Mahler fortsetzt. Geht am Ende von Bergs Violinkonzert ein subtil zitierter Bach-Choral zu Herzen, so spielt ein machtvoll auftrumpfender Choral in Mahlers Fünfter eine entscheidende Rolle. Und gibt dem einleitenden Trauermarsch nach dem zentralen Scherzo und dem Liebesgesang des berühmten Adagiettos im Finale die optimistische Wende zum Diesseits: Das Leben hat uns wieder!