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„Quidquid agis, prudenter agas et respice finem” - “Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende“. Diese Weisheit aus einer spätmittelalterlichen Sprüchesammlung deutet es an: Das Ende, das Ziel - aber auch die Art des Schließens - ist in allen Bereichen des Handelns eine entscheidende Kategorie, so auch in der Musik. In der Lehre von den mittelalterlichen Kirchentönen etwa wird unter anderem durch die Finalis, den Schlusston eines Gesanges, die Tonart bestimmt - dazu mehr in unserem Stichwort, dem Radio-Lexikon der Alten Musik.
Aber auch darüber hinaus ist es der Schluss eines musikalischen Werkes, der beim Hörer am eindrücklichsten hängen bleibt. Manchmal hat er den Charakter eines lockeren Kehraus, etwa bei Georg Philipp Telemann, manchmal will der Komponist noch einmal mit gesteigerter Kunstfertigkeit ein Ausrufezeichen setzen wie Wolfgang Amadeus Mozart im Finale seiner Jupiter-Sinfonie. Vom Ende her hören - im Tafel-Confect am Pfingstsonntag.