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Mit "La Bohème", "Tosca" und "Madama Butterfly" schuf Giacomo Puccini die Trias, die ihm Welterfolg brachte, ungebrochen bis heute. Sein nächstes Bühnenwerk aber sollte sich grundlegend von den vorherigen unterscheiden: "La fanciulla del West", zu deutsch: "Das Mädchen aus dem Goldenen Westen", nach einem US-Amerikanischen Western-Schauspiel rund um ein Goldgräber-Lager, wartet mit nur einer einzigen Arie auf, und selbst die dauert nur zwei Minuten und wird im Keim erstickt, sodass kein Zwischenapplaus möglich ist. Stattdessen hochkomplexe Orchestrierung und gewagte tonale Grenzgänge, rhythmisch akzentuiert und - auch das völlig neu - mit gutem Ende. Von Opern-Kennern wird das Werk als Puccinis reifste und mutigste Partitur geschätzt, von den Bühnen dagegen eher verschmäht. Die Diskografie ist im Vergleich zu Puccinis sonstigem Œvre überschaubar, aber gespickt mit Edelsteinen: Johann Jahn vergleicht Studio-Aufnahmen, Live-Mitschnitte und DVDs u.a. unter Zubin Mehta, Lorin Maazel, Franz Welser-Möst und Sebastian Weigle.